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Mögliche Wirkungen
Die Erfolge der Kraniosakraltherapie lesen sich zum Teil fast wie
Wunderbeschreibungen. Das liegt u. a. daran, dass mit ihr eine kausale
Therapie zur Anwendung kommt. Die Ursachen der Symptome werden behandelt und nicht die
immer wiederkehrenden Symptome selbst. So kann z. B. Kopfschmerz im
Rahmen weniger Sitzungen geheilt werden, anstatt ihn ein Leben lang mit
Tabletten zu bekämpfen.
Durch die Kraniosakraltherapie lassen sich auch auf psychischer Ebene
in Stillstand geratene Prozesse wieder in Gang setzen. Durch die
Verbindung von Körper, Seele und Geist binden solche
Stillstände auch auf körperlicher Ebene Energien und
führen zu meist schmerzhaften Beeinträchtigungen. Durch die
Behandlung des Körpers kommt es zur Entladung dieser gebundenen
Energien, was nicht nur zu Wohlbefinden auf körperlicher Ebene
führt, sondern beispielsweise alte, früher nicht erlaubte
Trauer im Rahmen eines Traumas "hervorholen" kann. Nach der jetzt
möglichen Trauerarbeit kann dieses Trauma (z.B. Verlust eines
nahestehenden Menschen) verarbeitet und losgelassen werden.
Die Kraniosakraltherapie löst also neben praktisch allen
Verspannungen, funktionellen Störungen wie motorischen
Limitationen der Gliedmassen, Kopfschmerzen, Migräne,
Ohrgeräuschen, Entzündungen, chronischen Schmerzen u.v.a.m.
vor allem auch geistig-seelische Probleme.
Die
Namensgebung
Die Kraniosakraltherapie macht sich einen Rhythmus des Körpers zu
nutze, der im Hohlraumsystem des Gehirns (3. Hirnventrikel) entsteht
und über das Nervenwasser (Liquor cerebrospinalis) und die
Hirnhäute - vor allem die harte Hirnhaut (Dura mater) - auf die
Knochen übertragen wird (KSR=kraniosakraler Rhythmus). Da dieser
Rhythmus leicht an Schädel (Cranium) und Kreuzbein (Os sacrum) vom
Geübten wahrgenommen werden kann, erhielt diese Therapieform den
Namen Kraniosakralherapie.
Entdeckung und Entdecker
Vor etwa 100 Jahren entwickelte William G. Sutherland als erster eine
Methode zur systematischen Prüfung der Knochen des Schädels.
Diese Methode zeigte fast schon wundersame Auswirkungen, weshalb seine
Arbeit als Humbug abgetan und vergessen wurde.
Im Jahre 1970 beobachtete Dr. John Upledger, Osteopath und
Neurochirurg, bei einer Wirbelsäulenoperation die rhythmische
Bewegung der harten Hirnhaut. Seine Aufgabe bestand darin, diese derbe,
bindegewebige Membran mit Haken festzuhalten, damit der Operateur eine
gutartige Geschwulst von ihrer Außenseite ablösen konnte. Er
vermochte seine Aufgabe aber nicht zu erfüllen - die Dura mater
hatte rhythmische Eigenbewegungen, gegen die er machtlos war.
Zwei Jahre später besuchte Dr. Upledger ein Seminar über
Sutherlands Ideen. Aufgrund seiner eigenen Beobachtung vermutete er,
dass ein hydraulisches System innerhalb des Schädels und der
Wirbelsäule bestünde.
Im Jahre 1975 leitete Dr. Upledger ein multidisziplinäres
Forscherteam, das die wissenschaftliche Basis für die
Erklärung des kraniosakralen Systems schuf. Dr. Upledger leitet
nun seit über 20 Jahren das Upledger-Institut, in welchem
körperliche Fehlfunktionen und Schmerzen behandelt werden.
Biophysikalische
Grundlagen
Unser Schädel ist zwar hart, jedoch nicht unbeweglich wie eine
Kokosnuss. Er besteht aus vielen einzelnen Knochen. Die Verbindungen
der einzelnen Knochen, die sogenannten Nähte, sind mit Bindegewebe
gefüllt, das ihnen die Möglichkeit gibt, sich gegeneinander
zu bewegen. Rhythmische Druckänderungen des von Upledger
beschriebenen hydraulischen Systems, dessen Medium das bereits
erwähnte Nervenwasser (Liquor cerebrospinalis) ist, bewirken die
Bewegungen der Knochen.
Dieses Nervenwasser befindet sich in Hohlräumen von Hirn und
Rückenmark und umgibt beide auch außen. Die Impulse des KSR
werden über Membranen auf die Knochen des Hirnschädels und
der Wirbelsäule übertragen. Die wichtigste dieser Membranen
ist die harte Hirnhaut (Dura mater), die innen am Schädelknochen
bis zur Schädelbasis befestigt ist und sich innerhalb der
Wirbelsäule wie ein Schlauch hinunter bis zum Kreuzbein erstreckt.
Innerhalb der Duralmembran zirkuliert der Liquor cerebrospinalis und
schützt das Nervensystem vor Verletzungen, nährt es und
schmiert es, damit es durch die Beweglichkeit der Wirbel (z.B. beim
Bücken) oder Bewegungen des Kopfes nicht mechanisch belastet wird.
Der kraniosakrale Rhythmus
Nervensystem und Liquor cerebrospinalis pulsieren also im
kraniosakralen Rhythmus (KSR), der nach etwas Übung von jedem
Menschen an jedem anderen Menschen an praktisch allen
Körperstellen wahrgenommen werden kann. Der KSR ist nicht
willentlich beeinflussbar und wird als fünf- bis zehnmaliges
Pulsieren in der Minute wahrgenommen.
Sämtliche Beeinträchtigungen dieses Systems, sei es durch
mechanische Verletzungen des Körpers oder durch psychische
Traumen, wirken sich auf die Qualität des KSR an bestimmten
Körperpartien aus. Der Therapeut kann somit durch Erfühlen
des KSR Beeinträchtigungen im Körper feststellen und durch
verschiedene Techniken behandeln.
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